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Die Portion Wissenschaft für deinen Hundealltag Ein Magazin – vollgepackt mit nützlichen Infos statt mit Werbung. Geschrieben mit Witz und Verstand. out now In dieser
Du kennst es vielleicht. Der alljährliche Gang auf die Waage und wieder die Erkenntnis, dass sich ein, zwei Kilo mehr auf die Hüften geschlichen haben. Aber es ist ja “nur ein Kilo”. Spätestens nach der zweiten Fahrradtour im Sommer ist das wieder weg.
Bei deinem Hund, sollte dieses “eine Kilo zu viel” aber etwas ernster genommen werden. Denn, Übergewicht kann sich auf die Gesundheit deines Hundes auswirken: Krankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Probleme, Krebs und Gelenkerkrankungen können dadurch begünstigt werden.
ForscherInnen der Universität Glasgow untersuchten 2017, ob BesitzerInnen in der Lage sind das Körpergewicht und den Body Condition Score (BSC)* ihrer Hunde richtig einzuschätzen.
Der Body Condition Score ist eine Skala von 1 (stark untergewichtig) bis 9 (stark übergewichtig), bei der es nicht auf das tatsächliche Körpergewicht in Kilogramm ankommt, sondern auf körperliche Merkmale wie Rippenbogen, Hüftknochen, eine Taille etc.
174 Halterinnen wurden befragt.
Das Ergebnis:
Nur etwa die Hälfte der HalterInnen war in der Lage den BCS ihres Hundes richtig zu schätzen. 38% der HalterInnen unterschätzen den tatsächlichen Wert.
Beim Körpergewicht lagen rund 48% der HalterInnen richtig. 33% der Personen schätzten ihren Hund leichter ein als die Waage anzeigte.
Natürlich hat jeder Hund je nach Größe ein anderes Idealgewicht.
Allerdings – je kleiner dein Hund ist, desto mehr fällt ein Kilo ins Gewicht – im wahrsten Sinne des Wortes.
Ein kleines Rechenbeispiel
Ein Labrador hat ein Idealgewicht von ungefähr 30 kg. Hier macht 1 kg also 3 % des Gesamtgewichtes aus.
Nehmen wir nun im Vergleich einen Menschen mit 70 kg und packen dieser Person 3 % ihres Gesamtgewichtes oben drauf, wäre diese Person in etwa 2 kg schwerer.
“Das ist ja noch im Rahmen!“, wird sich jetzt der ein oder andere denken. Stimmt.
Schauen wir uns dagegen mal den Jack Russell Terrier an. Der hat ein Idealgewicht von 6 bis 8 kg – nehmen wir die goldene Mitte, also 7 kg.
Ist der Jack Russell Terrier ein Kilo zu schwer, dann macht das im Gegensatz zum Labrador ganze 14% seines Gesamtgewichts aus!
Vergleichen wir das wieder mit dem Menschen, hätte dieser bei einem Idealgewicht von 70 kg auf einmal fast 10 kg mehr auf den Rippen.
Von der Aussage “Ist ja nur ein Kilo!” sind wir dann weit entfernt.
In diesem Fall ist der Hund ganz klar übergewichtig.
Fehlt irgendwo der Haken? – Dann ist es gut möglich, dass dein Hund tatsächlich zu viel auf den Rippen hat.
Woran könnte das liegen?
Es gibt einige Faktoren, die das Übergewicht bei Hunden zusätzlich begünstigen können.
Klar ist aber auch, dass selten eine Ursache allein zum Tragen kommt, sondern meistens mehrere Rädchen ineinander drehen.
Eine statistische Erhebung in den USA hat ergeben, dass folgende Rassen besonders anfällig für Übergewicht zu sein scheinen:
2. Darmbakterien
Mikroorganismen im Darm sind essentiell für die Verdauung unserer Hunde. Die Zusammensetzung ist dabei variabel und kann von äußeren Einflüssen wie Ernährung, Medikamente oder Lebensraum beeinflusst werden. Eine solche Veränderung kann bei Hunden in Zusammenhang mit Übergewicht stehen.
3. Kastration
Eine Kastration ist eine mögliche Ursache für das Übergewicht deines Hundes. Ein Grund dafür, kann eine Veränderung der hormonellen Regulationsmechanismen sein. Oft neigen Rüden nach einer Kastration noch mehr zur Gewichtszunahme als Hündinnen.
4. Erkrankungen
In Einzelfällen kann es auch sein, dass eine hormonelle Fehlfunktion vorliegt. Besonders, wenn dein Hund in kurzer Zeit viel Gewicht zulegt, solltest du deine(n) Tierarzt/Tierärztin aufsuchen.
5. Energiezufuhr ist höher als der Bedarf
Oder ganz klar gesagt: Dein Hund bekommt mehr zu fressen, als er verbrauchen kann/muss. Wie du die Energiezufuhr deines Hundes anpassen kannst, damit er gesund abspeckt, erfährst du hier.
Wenn du dich schon heute mit deinem Hund auf die Reise Richtung Idealgewicht machen möchtest, dann schau dir mal die Leckerlis und Snacks an, die dein Hund bekommt. Die sind nämlich oft kleine Kalorienbomben.
Dabei kann es ein einfacher, aber effektiver Hebel sein Snacks durch kalorienärmere Varianten zu ersetzen.
Eine weitere Möglichkeit ist es Leckerlies durch herkömmliches Trockenfutter zu ersetzen. Selbst oder gerade wenn dein Hund sonst eigentlich anders ernährt wird.
Die Kalorien habe ich übrigens über das Tool im Indealgewicht-Bundle berechnet. Die kalorienarmen Beispiel-Leckerlies findest du hier (Wissen10= -10%)
Dr. Jessica Farger
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Geschirr oder Halsband? Halsband oder Geschirr?
Eine Frage – hunderte Meinungen. In diesem Artikel beleuchten wir unter Berücksichtigung der ein oder anderen Studie, Pro und Kontra hinsichtlich der Anatomie unserer Hunde.
Außerdem erfährst du wie ein passendes Geschirr sitzen sollte.
Gelenkprobleme beim Hund – was jetzt? Egal ob du bisher “nur” einen Verdacht auf Gelenkprobleme bei deinem Hund hast oder eine Diagnose auf dem Tisch
Yam, Philippa S., et al. „Inaccurate assessment of canine body condition score, bodyweight, and pet food labels: a potential cause of inaccurate feeding.“ Veterinary sciences 4.2 (2017): 30
Such, Zackary R., and Alexander J. German. „Best in show but not best shape: a photographic assessment of show dog body condition.“ Veterinary Record 177.5 (2015): 125-125. APA
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